Imlig sorgt sich um Bahnhof Arth-Goldau
Der grosse Umbau des Bahnhofs Arth-Goldau und die SBB-Streckensperrung zwischen Arth-Goldau und Zug passieren fast zeitgleich. FDP-Kantonsrat Ruedi Imlig befürchtet ein Verkehrschaos und verlangt deshalb Antworten vom Regierungsrat.
Die 47 Millionen Franken-Investition der SBB zwischen 2015 und 2019 in den Bahnhof Arth-Goldau erachten einige als grosse Chance für die Gemeinde Arth. Es dürfte einen deutlichen Mehrverkehr auf der Schiene und auch eine bessere Anbindung an die NEAT im Personenverkehr geben, glaubt man. Der einheimische FDP-Kantonsrat Ruedi Imlig hat diesbezüglich aber grosse Bedenken und bringt diese gleich mit einer Reihe von Fragen und in Form einer Interpellation an die Adresse der Schwyzer Regierung zum Ausdruck.
Verkehrschaos auf dem Schienenverkehr?
«Ich glaube nicht dass der Innerschwyzer Bevölkerung bewusst ist, was in den nächsten Jahren rund um den wichtigen Bahnhof Arth-Goldau auf sie zukommt», sagt Ruedi Imlig und verweist vor allem auch auf die vielen hundert Pendlerinnen und Pendler aus den Kantonen Uri und Schwyz, die täglich in Richtung Zug/Zürich unterwegs sind. Bereits vor einigen Wochen hatte Imlig den Vorstoss «Pendlerverkehr nach Zug und Zürich sichern"?» mit Hinblick auf deutliche schlechtere Zugverbindungen während der Streckensperrung auf der Ostseite des Zugersee zwischen Arth-Goldau und Zug/Zürich eingereicht. «Im Rahmen der Antwort seitens der Regierung wurde in keinem Wort erwähnt, dass gleichzeitig der Umbau des Bahnhofes Goldau stattfindet. Ich befürchte diesbezüglich ein ziemliches Verkehrschaos auf den Schienen und auch rund um den Bahnhof Arth-Goldau.» Und dies werde für die lokalen wie auch nationalen und internationalen Zugreisenden, einschneidende Konsequenzen haben. Aus diesem Grund hat Imlig eine Interpellation mit fünf Fragen an die Schwyzer Regierung eingereicht. Berücksichtigt das ÖV-Angebotskonzept während der Streckensperrung zwischen Arth-Goldau und Zug auch die Grossbaustelle Bahnhof Arth-Goldau? Wie sehen die veränderten Fahrplanlagen während dem Umbau des Bahnhofes Arth-Goldau für den SBB-Fernverkehr, den Voralpenexpress und die S-Bahnen aus und funktionieren die bestehenden Busanbindungen beim Bahnhof Arth-Goldau während des Umbaus überhaupt noch?
Wie weiter mit dem Voralpenexpress?
Auch die weiteren Fragen von Imlig haben es in sich. So will er vom Regierungsrat wissen, ob die Halte der Fernverkehrszüge in Arth-Goldau mit Inbetriebnahme der NEAT aufrecht erhalten und nicht abgebaut werden? Zudem befürchtet Ruedi Imlig, dass mit der Eröffnung der NEAT der für Pendler so bedeutende S-Bahn-Verkehr vom Schienengüterverkehr verdrängt werden kann. «Zwar wurde immer wieder versichert, dass dies nicht der Fall ist. Aber ich würde gerne den Stand der Dinge betreffend Verhandlungen mit den SBB kennen?» Weiter will Ruedi Imlig von der Schwyzer Regierung wissen, ob der Voralpenexpress nach dem Umbau des Bahnhofs Arth-Goldau weiterhin bis noch nach Luzern verkehren kann und erfolgt mit Inbetriebnahme des NEAT-Gotthardbasistunnels der Anschluss der Ostschweiz an die NEAT immer noch in Arth-Goldau? «Heute sind die Anschlüsse von den SOB und den SBB in Arth-Goldau hervorragend abgestimmt. Aber ich mache mir Sorgen, dass dies mit dem massiven Ausbau der Güterzüge noch so sein wird.» Darum beinhaltet die letzte Frage der Interpellation auch eine Kritik an der Schwyzer Regierung. Weshalb hat sich der Regierungsrat nicht stärker für eine Güterverkehrsachse durch den Urmiberg engagiert? Auf die Antworten darf man gespannt sein.
Interpellation "Sinkt der Stellenwert des Bahnhofes Arth-Goldau?"
Der Goldauer Kantonsrat Ruedi Imlig befürchtet ein Verkehrschaos rund um den Bahnhof Arth-Goldau.
Text: Roger Bürgler