Die Situation für die Pendler bleibt vage
Im März reichte FDP-Kantonsrat Ruedi Imlig eine kleine Anfrage betreffend der zu erwartenden Einschränkungen für SBB-Pendler wegen der Streckensperrung Arth-Goldau–Walchwil ein. Die Antworten sind da – die Situation bleibt beunruhigend.
Die Antworten der Schwyzer Regierung auf die drei Fragen von Ruedi Imlig (FDP Goldau) stimmen diesen wenig glücklich. Ob die zahlreichen Pendler aus den Kantonen Uri und Schwyz durch die Zugskompositionen auf der Weststrecke (Arth-Goldau–Rotkreuz), die Anschlusszüge zwischen Luzern–Rotkreuz sowie Zug aufgenommen werden können, wollte er beispielsweise wissen? Die S2 verkehrt heute stündlich zwischen Erstfeld, Arth-Goldau und Zug und ist für die Pendler von zentraler Bedeutung.
Gar nicht nachvollziehbar
Mit der Streckensperrung wird ab Arth-Goldau nur alle zwei Stunden bis nach Rotkreuz, wo ein Umsteigen nach Zürich möglich ist, verkehrt. Geht man von der heutigen Fahrplansituation aus, ist das Umsteigen von der S2 auf die Schnellzüge in Arth-Goldau Richtung Rotkreuz - Zug - Zürich höchstens für Pendler aus Steinen attraktiv. Die Brunner und Schwyzer nehmen wohl die Schnellzüge. Aus diesen Gründen wäre es sinnvoll die S2 stündlich durchgehend von Erstfeld - Arth-Goldau nach Rotkreuz zu führen. Weshalb das nicht gemacht wird, ist für Imlig nicht nachvollziehbar. Auch ist unverständlich weshalb nicht von Arth-Goldau nach Rotkreuz ein durchgehender Halbstundentakt (S2/Schnellzüge) organisiert wird, wie heute auf der Achse Arth-Goldau – Zug. Zudem weiss man nicht, ob die S3 Luzern-Arth-Goldau-Brunnen für die Pendler nach Luzern wie bisher verkehren kann. Wie aus den Medien zu entnehmen war, werden gleichzeitig die seeseitigen Gleise am Axen saniert.
Was passiert mit den 40 Mio Franken?
Mit der Total-Streckensperrung Arth-Goldau–Walchwil sparen die SBB rund 40 Mio. Franken. «So interessiert es mich schon, ob die SBB zumindest dieses Geld für ein zusätzliches, alternatives ÖV-Angebot zur Erschliessung der Innerschwyz in Richtung Zug und Zürich eingesetzt?» fragte Ruedi Imlig weiter. Die regierungsrätliche Antwort, dass es aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht möglich ist, dass Geld entsprechend zu nützen, ist für Imlig eine zu pauschale Aussage. Der Kanton Schwyz beteiligt und finanziert das Regionalverkehrsangebot - so auch auf dem Abschnitt Zug nach Arth-Goldau - zusammen mit dem Bund und dem Kanton Zug. Wenn die S2 während der Sperrung zwischen Arth-Goldau und Zug nicht fährt, kann die SBB im Angebotsbereich Einsparungen erzielen. «Diese Einsparungen sind an die Besteller weiterzugeben und gleichzeitig für die Finanzierung der S2 zwischen Rotkreuz und Arth-Goldau zu verwenden», ist Imlig überzeugt. Nach seiner Einschätzung führt die Angebotsverschlechterung im Regionalverkehr der Achse Arth-Goldau - Rotkreuz zu Einsparungen. Mit diesen Einsparungen lässen sich auch die Zusatzaufwendungen des Busangebotes finanzieren. Bei den SBB existieren Reglemente die besagen, dass bei Streckensperrungen die SBB für die Zusatzaufwendungen beim Angebot aufkommen muss. Bei der ersten Axensanierung konnte sich das Amt für ÖV auf dieses Reglement berufen und bekam Recht. Das Zusatzangebot musste nicht mitfinanziert werden. Für Ruedi Imlig ist dies alles sehr vage: «Es müssten endlich die Fahrpläne auf den Tisch. Dann kann der Kanton Schwyz politisch besser unterstützt werden und mit den SBB konkreter verhandeln. Ansonsten sehe ich düstere Zeiten für die Schwyzer Pendler.»
Text: Roger Bürgler